Einfach klasse – Canapés mit Forellenkaviar

IMG_2683blog

Das Leben kann so einfach sein. Glauben sie nicht? Ist aber so. Besonders, wenn es um Sommerküche geht. Nehmen sie mal als Vorspeise nur gutes Brot, Olivenöl mit Kräutern und Salz. Wenn die Zutaten richtig gut sind, ist das unglaublich. Oder im Spätsommer frische, neue Pellkartoffeln, Fassbutter und etwas Salz: Der einfache Weg muss nicht buddhistisch sein, um zur Erleuchtung zu führen. Die Italiener haben das schon vor langer Zeit erkannt. Frische Focaccia, Oliven und Rotwein reicht aus für einen glücklichen Abend. In der Rubrik „Einfach Klasse“ möchte ich ihnen meine Lieblinge vorstellen, die keine lange Vorbereitung benötigen, aus weniger als 6 Zutaten bestehen – und trotzdem unglaublich gut sind – einfach klasse, eben.

IMG_2686blog

Den Anfang macht ein Canapé. Der Begriff ist dem französischen Wort für Sofa entlehnt. Und so sitzt der Belag auf der Baguette, wie unsereiner auf einem Sofa. Johannes Mario Simmel hat geschrieben „es muss nicht immer Kaviar sein“ – hier spielt er trotzdem die Hauptrolle (der Kaviar, nicht der Herr Simmel…). Und zwar der erschwingliche Kaviar der Forelle. Er hat den Vorteil das ganze Jahr über verfügbar zu sein, keine Art vom Aussterben zu bedrohen und zudem eine außergewöhnliche Farbe zu besitzen: Orangerot. Nehmen sie Malossol. Das russische Wort bedeutet „schwach gesalzen“ und ihr Durst wird es ihnen danken. Für einigermaßen guten Forellenkaviar müssen sie etwa 10 EUR auf 100g rechnen. Den Kaviar des Altonaer Kaviar Import Hauses nehme ich beispielsweise recht gern. Das Canapé setzt sich aus einer Scheibe guten Elsässer Baguettes zusammen (in Hannover und Umgebung von „Bosselmann“), darauf neutraler Frischkäse (ein Brillat-Savarin non affiné wäre meine Wahl, Buko tut es auch…), halbierte Salzwassergarnelen darüber und gekrönt von 1 bis 2 Teelöffeln Forellenkaviar: Einfach klasse. Die Zubereitung braucht keine 15 Minuten und 4 Canapés reichen als kleine Mahlzeit zum Wein. A propos: Das verträgt sich ganz ausgezeichnet mit einem Sancerre, einem Chenin blanc aus Südafrika (z.B. „Inspire“, Spier Wines (Pty) Ltd, beziehbar über Moevenpick Weinkeller, ca 9 EUR), einem Muscadet-Sèvre et Maine sur lie (für Menschen, die „staubtrockene“ Weißweine lieben) und mit jedem Cremant. In meinem speziellen Fall mit einem Cremant de Bourgogne rosé (BAILLY LAPIERRE Rosé Brut, beziehbar über Jacques‘ , ca. 11 EUR).      IMG_2680blog